Donald Trump gilt als einer der umstrittensten, aber zugleich effektivsten Verhandler der modernen Politik und Wirtschaft. Seine Verhandlungstaktik basiert auf Dominanz, Inszenierung und kalkulierter Unberechenbarkeit – eine Strategie, die kurzfristig beeindruckende Resultate erzielen kann, langfristig jedoch erhebliche Risiken birgt.
Kern seiner Methode ist das Prinzip des extremen Ankers: Trump startet Verhandlungen mit überzogenen Forderungen oder provokanten Positionen, um den Rahmen des Möglichen zu verschieben. Dieser Ansatz zwingt das Gegenüber, sich auf sein Spielfeld zu begeben – meist in der Defensive. Unterstützt wird dies durch eine gezielte mediale Inszenierung, bei der Verhandlungen nicht hinter verschlossenen Türen, sondern öffentlich über Social Media, Pressekonferenzen oder spontane Auftritte ausgetragen werden. Ziel ist es, Druck zu erzeugen und die Deutungshoheit über den Verlauf der Gespräche zu behalten.
Zudem nutzt Trump bewusst Unberechenbarkeit als strategisches Instrument. Indem er abrupt Themen wechselt, Drohungen ausspricht oder Gespräche scheinbar abbricht, schafft er Unsicherheit beim Gegenüber. Dieses Verhalten folgt dem Muster des sogenannten „madman approach“, das bereits in der US-Diplomatie der 1970er-Jahre unter Richard Nixon eingesetzt wurde – mit dem Ziel, den Gegner zu verunsichern und zu Konzessionen zu bewegen.
In der Praxis zeigt sich: Diese Taktiken können kurzfristig erfolgreich sein, wenn es um einmalige, klar begrenzte Verhandlungen geht – etwa bei Grundstücksdeals oder Handelsabkommen. In wiederkehrenden oder langfristigen Beziehungen, wie etwa in internationalen Allianzen oder unternehmensinternen Kooperationen, führt der Ansatz jedoch häufig zu Vertrauensverlust und einer Verschlechterung des Verhandlungsklimas.
Dem gegenüber stehen kooperative Verhandlungsmodelle wie das „Getting to Yes“-Prinzip, das auf gemeinsamen Interessen, Empathie und langfristigem Nutzen basiert. Während Trumps Methode auf Druck, Polarisierung und Machtdemonstration setzt, orientieren sich kooperative Modelle an Verständigung, Transparenz und Nachhaltigkeit.
Letztlich illustriert die „Trump-Methode“ den Gegensatz zwischen distributiver und integrativer Verhandlungsführung: Wer ausschließlich um den größten Anteil kämpft, riskiert, dass am Ende weniger zu verteilen bleibt. Wer hingegen auf Vertrauen und gemeinsame Interessen setzt, kann oft mehr erreichen – wenn auch mit Geduld und Diplomatie statt mit Schlagzeilen.
Die Auseinandersetzung mit Trumps Verhandlungsstil liefert wertvolle Erkenntnisse für Politik, Wirtschaft und Alltagskommunikation gleichermaßen: Langfristiger Verhandlungserfolg entsteht nicht nur durch Macht und Druck, sondern durch ein Verständnis des Gegenübers und wechselseitigen Vertrauensaufbau.
All das entspringt einer Analyse des Verhandlungsexperten (https://rechtampunkt.at/de/mediation) Dorian Schmelz (https://rechtampunkt.at/de/dorian-schmelz), die Sie in Vollversion hier abrufen (https://rechtampunkt.at/de/verhandlungstaktik-donald-trump) können. Die von Dorian Schmelz mitbegründete Anwaltskanzlei berät Kunden umfassend (https://rechtampunkt.at/de/#taetigkeitsbereiche) – speziell bei der Führung komplexer Verhandlungen.
Schmelz Rechtsanwälte ist eine in Wien und Niederösterreich tätige Rechtsanwaltskanzlei.
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